Sog-Marketing: Mythos oder erfolgreiche Marketing-Methode?
Autorin: Nicole Schipper
Darum geht es in diesem Beitrag:
Sog-Marketing: viel Versprechen, wenig dahinter?
Der Begriff Sog-Marketing begegnet uns aktuell im Internet ziemlich häufig. Coaches und Berater versprechen sehr viel, wenn sie das „Konzept Sog-Marketing“ verkaufen möchten. Um es gleich vorwegzunehmen, wir sind skeptisch. Warum erklären wir Ihnen gerne in diesem Beitrag.
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Der Begriff Sog-Marketing suggeriert, man müsse nur eine definierte Positionierung für sein Produkt oder die Dienstleistung schaffen und sofort finden Kundinnen und Kunden das entsprechende Unternehmen und deren Produkte anziehend.
Klingt insgesamt nach wenig Aufwand, aber auch ein bisschen utopisch, finden Sie nicht? Und außerdem: Besagte Coaches und Berater müssten ja nur Sog-Marketing machen, um ihren eigenen Umsatz zu steigern. Machen sie das? Nein, sie stecken viel Geld in Werbung!
Insgesamt basiert das Versprechen darauf, dass Unternehmer ihre Wunschkundinnen und Kunden sowie deren Probleme und Wünsche genau kennen. Nur dann ist es ihnen ansatzweise möglich, ihren potenziellen Kunden passgenaue emotionale Lösungen anzubieten und damit einen Kundensog zu erzeugen. Soll heißen, Sie brauchen erst einmal eine starke Positionierung.
Tatsächlich empfehlen wir unseren Kunden im Rahmen einer Strategieberatung auch, sich mit ihrer Positionierung auseinanderzusetzen. Sie hilft, das richtige Bild Ihres Unternehmens in den Köpfen der Zielgruppe zu erzeugen. Eine klar definierte Positionierung hilft, Vertrauen aufzubauen und die richtige Ansprache- Strategie für die Vermarktung Ihrer Produkte oder Dienstleistungen abzuleiten.
Positionierung: Ein Anfang, aber kein Ergebnis!
Positionierung bedeutet, sich mit seinem Alleinstellungsmerkmal vom Wettbewerb abzuheben. Und seien wir mal ehrlich, es gibt praktisch keinen Markt, der nicht von mehreren Anbietern besetzt wird. Diese Anbieter möchten mit ähnlichen Produkten ebenfalls die Probleme ihrer Zielgruppe lösen und auch diese Anbieter haben sich mit dem Thema Positionierung befasst – warum sollte es also ausgerechnet Ihre Positionierung schaffen, einen Kundensog zu erzeugen?
Verstehen Sie uns nicht falsch, auch wir finden, dass Positionierung ein wichtiger Bestandteil Ihrer Unternehmensstrategie sein sollte, allerdings nützt Ihnen die beste Positionierung nichts, wenn niemand davon erfährt. Damit sich Ihre potenziellen Kundinnen und Kunden von Ihrem Produkt angezogen fühlen können, müssen sie erst einmal erfahren, dass es Ihr Produkt gibt. Deshalb ist es wichtig, Sichtbarkeit für Ihr Unternehmen und Ihr Produkt zu erzeugen.
Sichtbarkeit: gibt es zum Null-Tarif?
Nein, Sichtbarkeit kostet Geld und Zeit! Es gibt zwei Wege für mehr Sichtbarkeit:
1. Earned Media (verdiente Sichtbarkeit)
Die verdiente Sichtbarkeit erhalten Sie online durch wirksames Content-Marketing. Das Prinzip von Earned Media besteht darin, durch Suchalgorithmen und Abonnements von immer mehr Menschen gefunden zu werden. Wichtige Kanäle für Earned Media sind:
2. Paid Media (bezahlte Sichtbarkeit)
Die bezahlte Sichtbarkeit entsteht durch die Schaltung von Anzeigen. Hier können Sie Werbung für ein konkretes Produkt/ Dienstleistung machen oder Ihr Unternehmen allgemein bewerben. Erst einmal kann sich jeder eine Anzeige kaufen, der Vertrauensaufbau zur Marke muss allerdings später durch Verkaufsgespräche und/ oder gute Leistung erfolgen.
Dieser Teil des Konzepts wird von den Sog-Marketing-Coaches gern verschwiegen. Wir sagen es an der Stelle gern noch einmal: Damit die erarbeitete Positionierung einen Kundensog auslösen kann, muss sie bekanntgemacht werden. Diese Sichtbarkeit muss entweder mit viel Zeit oder durch die Investition von Geld für Anzeigen erfolgen – häufig empfiehlt sich eine Kombination von beidem.
Klingt erstmal ganz einfach, allerdings muss man hier auch bedenken, dass das Internet inzwischen in Content ertrinkt und es immer wichtiger wird, dauerhaft hochwertigen Content mit Mehrwert für die Zielgruppe zu produzieren. Die Erstellung dieses Contents erfordert viel Zeitaufwand.
Fazit: Sog-Marketing kann funktionieren, ist aber kein Selbstläufer
Um Sog-Marketing erfolgreich anzuwenden, müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Zum einen muss man seine Zielgruppe genau kennen und verstehen, was ihre Schmerzpunkte und Wünsche sind. Zum anderen muss man einen klaren Mehrwert für die Kunden schaffen und ihnen zeigen, wie sie von dem Produkt oder der Dienstleistung profitieren können. Damit dies gelingt, ist eine klare Positionierung wichtig. Diese hilft jedoch ohne Sichtbarkeit wenig. Die erforderliche Sichtbarkeit kann man sich durch Zeit- und Geldaufwand schaffen. Darüber hinaus ist es wichtig, Vertrauen zum Unternehmen aufzubauen. Alles machbar, aber von der Annahme das die isolierte Betrachtung der Positionierung eines Unternehmens, wie ein einfacher Knopfdruck für Kundensog funktioniert, weit entfernt.
Wir setzen in unserer Arbeit auf:
Für uns gehört die Positionierung und die Schaffung von Sichtbarkeit für Ihr individuelles Angebot zusammen. Wenn Sie Teile der Arbeit selbständig durchführen möchten, stehen wir Ihnen gern im Prozess mit Rat und Tat zur Seite.
Lesen Sie hierfür zum Beispiel unseren Artikel zur Erstellung eines Marketingkonzepts.