SWOT-Analyse

Autorin: Nicole Schipper
Darum geht es in diesem Beitrag:
SWOT-Analyse: Ein Leitfaden
Die SWOT-Analyse ist ein bewährtes strategisches Planungsinstrument, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre internen Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Risiken zu identifizieren und zu bewerten. Diese Methode ist besonders wertvoll für die Strategieentwicklung und Unternehmensplanung, da sie eine ganzheitliche Sicht auf die aktuelle Situation und die zukünftige Entwicklung des Unternehmens bietet.
Egal, ob Sie soloselbständig sind oder ein großes Unternehmen leiten, die SWOT-Analyse eröffnet neue Perspektiven. Sie verwandelt gesammelte Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen und inspirierende Entwicklungspläne. So wird sie zu einem unverzichtbaren Bindeglied zwischen strategischer Vision und praktischer Umsetzung.
Definition SWOT-Analyse

SWOT steht für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Diese vier Kategorien bilden die Grundlage der Analyse:
- Stärken: Interne Merkmale, die dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
- Schwächen: Interne Faktoren, die das Unternehmen im Wettbewerb benachteiligen können.
- Chancen: Externe Faktoren oder Trends, die das Unternehmen nutzen kann, um zu wachsen oder sich zu verbessern.
- Risiken: Externe Bedrohungen, die das Unternehmen gefährden könnten
Vor und Nachteile der SWOT-Analyse
Vorteile
- einfach und flexibel
Die SWOT-Analyse ist leicht verständlich und einfach anzuwenden. Sie kann sowohl für kleine Projekte als auch für große Unternehmen verwendet werden. - strukturierte Analyse und Hilfe bei der Ableitung von Strategien
Die Analyse bietet einen klaren Rahmen, um Stärken (S), Schwächen (W), Chancen (O) und Risiken (T) systematisch zu identifizieren und zu analysieren. Sie bietet einen klaren Rahmen und unterstützt die Entwicklung von Strategien, indem Stärken genutzt, Schwächen minimiert, Chancen ergriffen und Bedrohungen begegnet werden. - ganzheitliche Perspektive
SWOT berücksichtigt sowohl interne (Stärken, Schwächen) als auch externe (Chancen, Risiken) Faktoren und ermöglicht so eine umfassende strategische Bewertung. - Förderung der Teamarbeit
Die SWOT-Analyse fördert oft die Zusammenarbeit, da sie die Einbindung verschiedener Teammitglieder erfordert, um eine Vielzahl von Perspektiven einzubeziehen. - Entscheidungsunterstützung
Sie bietet eine fundierte Grundlage für die Entscheidungsfindung, indem sie wichtige Informationen über das Unternehmen und das Marktumfeld bereitstellt. - Erkennung von Wachstumschance
Die Analyse kann potenzielle Chancen und Risiken aufzeigen, die möglicherweise zuvor nicht erkannt wurden.
Nachteile
- Subjektivität
Die Analyse hängt stark von der individuellen Interpretation ab., was zu unterschiedlichen oder verzerrten Einschätzungen führen kann. - Fehlende Priorisierung
SWOT liefert keine klaren Prioritäten, sodass es schwierig ist zu erkennen, welche Punkte am dringendsten angegangen werden sollten. - Keine Handlungsempfehlungen
Während SWOT eine gute Analyseplattform bietet, gibt sie keine spezifischen Anleitungen oder Lösungen, um Probleme zu beheben oder Chancen zu nutzen. - Hoher Aufwand für die Datenerhebung
Um eine fundierte SWOT-Analyse zu erstellen, sind oft umfangreiche Daten erforderlich, was Zeit und Ressourcen beansprucht.
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Der SWOT-Prozess in 6 Schritten
1. Zieldefinition
Legen Sie klar fest, was Sie mit der SWOT-Analyse erreichen möchten. Dies könnte die Bewertung eines neuen Produkts, die Planung einer Marketingkampagne oder die Analyse der aktuellen Marktposition sein. Sie können im Team oder auch alleine die Datensammlung durchführen.
2. Datenerhebung und Informationssammlung:
Erheben Sie relevante interne und externe Daten, um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken identifizieren zu können. Intern können dies z.B. Verkaufszahlen, Kundenfeedback und Unternehmensberichte sein. Extern sind z.B. Marktstudien, Wettbewerbsanalysen und Branchentrends von Bedeutung.
3. Identifikation der internen und externen Faktoren
Unternehmensanalyse: Identifizieren und bewerten Sie die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens. Bei der Unternehmensanalyse kommt es darauf an, die eigenen Stärken herauszuarbeiten aber auch die Schwächen zu identifizieren. Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass diese Faktoren belegbar sind. Kann anhand der Zahlen erkannt werden, dass das Produkt oder die Dienstleistung aufgrund bestimmter Features verkauft werden, sind das eindeutige Beweise für deren Stärken.
- Stärken identifizieren: Ermitteln Sie interne Vorteile wie spezielle Kompetenzen, Ressourcen oder Markenstärke
Mögliche Fragen können sein:- Was machen Sie besser als Ihre Marktbegleiter?
- Was können Sie besonders gut, auf welche Erfahrungen greifen sie zurück?
- Welche positiven Rückmeldungen haben Sie von Ihren Kunden erhalten?
- Wie stark ist Ihr Netzwerk?
- Schwächen erkennen: Identifizieren Sie interne Nachteile oder Defizite wie begrenzte Ressourcen oder mangelnde Innovation
Mögliche Fragen können sein:- Gibt es Fähigkeiten oder Wissen, was Ihnen fehlt?
- Was machen Ihre Wettbewerber besser als Sie?
- Wie stabil ist Ihre wirtschaftliche Lage?
- Was könnten Sie an Ihrem Produkt/ Dienstleistung verbessern, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen?
Umfeldanalyse: Identifizieren Sie die Faktoren, die Ihr Unternehmen von außen beeinflussen können und wiegen Sie das Ausmaß ab. Bei der Umfeldanalyse kommt es darauf an, die Chancen und Risiken/ Bedrohungen zu identifizieren. Achten Sie darauf, nicht auf das IST, sondern auch auf die Trends zu schauen.
- Chancen erkennen: Identifizieren Sie externe positive Einflüsse wie Markttrends, neue Technologien oder veränderte Kundenbedürfnisse.
Mögliche Fragen können sein:- Welche (neuen) Zielgruppen könnten Sie erschließen?
- Wo sehen Sie Chancen oder Trends am Markt, die Sie nutzen können?
- Welche Kooperationen oder Partnerschaften machen Sinn, um sich am Markt stärker zu etablieren?
- Welche Technologien können Sie nutzen, um Ihr Produkt/ Dienstleistung zu verbessern.
- Risiken ermitteln: Erkennen Sie externe Gefahren wie neue Wettbewerber, regulatorische Änderungen oder negative Markttrends.
Mögliche Fragen können sein:- Sind Sie von wenigen, großen Kunden abhängig?
- Welche Markttrends könnten sich negativ auf Ihr Unternehmen auswirken?
- Gibt es starken Wettbewerb, der Ihnen gefährlich werden könnte?
- Welche gesetzlichen Vorschriften oder regulatorische Änderungen könnten Sie einschränken?
4. SWOT-Matrix und Ableitung Strategien

Entwickeln Sie auf Basis der Analyse konkrete Strategien und Maßnahmen. Nutzen Sie dafür die zentrale Komponente der SWOT-Analyse – die SWOT-Matrix. Die Matrix veranschaulicht alle identifizierten Faktoren übersichtlich.
Entwickeln Sie nun auf Grundlage der SWOT-Matrix die Strategien:
- SO-Strategien: Nutzen von Stärken zur Realisierung von Chancen
- WO-Strategien: Überwinden von Schwächen zur Nutzung von Chancen
- ST-Strategien: Einsatz von Stärken zur Risikominimierung
- WT-Strategien: Abbau von Schwächen und Vermeidung von Risiken
5. Priorisierung und Maßnahmenplanung
Priorisieren Sie die identifizierten Strategien und legen Sie konkrete Maßnahmen zur Umsetzung fest. Dabei wird entschieden, welche Strategien unmittelbar verfolgt werden sollen und welche gegebenenfalls langfristig relevant sind. Konzentrieren Sie sich hier auch auf „low hanging fruits“, also die Strategien, die als erstes erreicht werden können, sollten auch als erstes in die Umsetzung gehen.
6. Überprüfung und Anpassung
Da sich interne und externe Bedingungen ändern können, sollte die SWOT-Analyse regelmäßig überprüft und angepasst werden, um weiterhin fundierte strategische Entscheidungen treffen zu können.